Es ist schwer festzumachen, was an Geld in die Hand genommen werden darf oder soll, um einen guten Webhoster zu gewinnen. Denn die Angebote reichen von „in den ersten Monaten kostenlos“ hin zu zwei- bis dreistelligen monatlichen Beträgen. In diesem Artikel soll Orientierung gegeben werden.
Den Grundbedarf ermitteln
Es beginnt alles mit der Ermittlung des Grundbedarfs. Denn wenn eine Website 10.000 Besucher im Monat hat, wird sie mit anderen Leistungen auskommen, als eine Website mit 50.000 Besuchern im Monat. Zu dem Grundbedarf gehört aber auch die technische Kompetenz des Websitebetreuers. Wenn dieser mit Begriffen wie FTP, SSL oder PHP-Versionen nichts anfangen kann, benötigt er mehr Support und idealerweise eine benutzerfreundliche Administrationsoberfläche. Anders sieht es aus, wenn man die technische Materie in- und auswendig kennt und eigentlich nur den Server selbst benötigt. In diesem Fall wünscht man sich vielleicht sogar eine Umgebung, bei der es möglichst wenig unterstützende Funktionen gibt und viel selbst gemacht werden kann bzw. muss.
Zum Grundbedarf gehören aber auch technische Faktoren. Betreibt man z.B. eine Website, auf der selbst und nicht über einen Drittanbieter Videos in hoher Auflösung zur Verfügung gestellt werden, braucht die Seite viel Speicher. Auch kann ein exotisches Content Management System nicht von jedem Hoster unterstützt werden. Alles, was grundlegend vorhanden sein muss, wird festgehalten. Mit der so entstehenden Liste lässt sich die große Auswahl an Hostern schon mal deutlich ausdünnen.
Faktoren, die den Preis beeinflussen
In diesem Artikel geht es erst in zweiter Instanz um den Preis. Das ist überall dort sinnvoll, wo die Website direkt (z.B. als Onlineshop) oder indirekt (z.B. vermittelnd für Beratungsleistungen) Gewinne erzielt. Trifft das in einem Fall nicht zu und es handelt sich z.B. um eine Website zum Hobby, darf der Preis auch an erster Stelle stehen. Es gibt einige Faktoren, die den Preis maßgeblich beeinflussen. Einer ist der Standort des Webhosters und seines Rechenzentrums. In diesem Rechenzentrum stehen die Server, auf denen wiederum die Websites liegen. Auch wenn der Standort bei der virtuellen Welt egal zu sein scheint, spielt er doch in Bezug auf das Thema Datenschutz eine zunehmend wichtiger werdende Rolle.
Der Standort Deutschland kann sogar bei Onlineshops als eine Art Vertrauenssymbol genutzt werden. So erkennt der Besucher, dass seine Daten nicht irgendwo, sondern in Deutschland aufbewahrt und damit auch nach den hier geltenden Gesetzen behandelt werden. Ein weiterer Faktor ist die Leistung. Damit ist weniger gemeint, ob der Webhoster die Besucherzahlen gestemmt bekommt (wie schon im Grundbedarf ermittelt), sondern seine generelle Ladezeit. Hohe Ladezeiten sorgen dafür, dass Websites von Suchmaschinen gemieden werden. Ebenso hindern sie Besucher an einem Stöbern auf der Website.
Wie performant ein Webhoster ist, kann gut in einem Test ermittelt werden. Hierfür kann z.B. eine Kopie der aktuellen Website zum Webhoster hochgeladen und mehrfach aufgerufen werden. Diverse Tools, wie Googles PageSpeed Insights, helfen zusätzlich. Es gibt einige Faktoren mehr, die in den Preis mit einspielen. Die Kompetenz und Reaktionszeit des Supports bei Fragen gehören ebenso dazu, wie die technische Reaktionszeit bei Ausfällen und kritischen Updates. Wie gut diese Leistungen bei einem Hoster gegeben sind, verraten neben dem Blick auf die Website veröffentlichte Kundenbewertungen.
Die richtige Wahl treffen
Der Grundbedarf ist ermittelt, die Faktoren rund um die Preisgestaltung bewusst? Dann kann der passende Hoster nach den genannten Kriterien ausgewählt werden. Im Hinterkopf sollte beachtet werden, dass es sich hier um keine Entscheidung für die nächsten paar Tage handelt. Eher deckt sie mehrere Jahre ab. Daher dürfen Angebote wie „die ersten 6 Monate kostenlos“ vernachlässigt werden. In jedem Fall sollte der Testzeitraum des Webhosters in Anspruch genommen werden. Wenn die Leistungen nicht dem Erhofften entsprechen, kann immer noch kostenfrei zu einem anderen Anbieter gewechselt werden.
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