Wer aufmerksam durch das Internet wandelt, wird immer wieder beim Thema Online Marketing hängenbleiben. Keine Frage: Das digitale Marketing im Internet ist so beliebt wie nie zuvor. Laut dem Statistikportal Statista gehen Experten davon aus, dass Unternehmen im Jahre 2019 129,34 Milliarden US-Dollar für digitale Werbung ausgeben werden – und das nur in den USA. Doch wer nun glaubt, dass das analoge Marketing dem Ende entgegenläuft, der irrt gewaltig.
Analoge Geschäfte suchen digitale Chancen
Reichte es vor zwanzig Jahren noch aus, einen Shop in einer belebten Einkaufsstraße zu betreiben, so sind heutzutage genau diese Läden an der Digitalisierung am Verzweifeln. Wer die richtigen Ansätze hat, findet aber Möglichkeiten, durch digitales Marketing den Ladenumsatz zu steigern. Groupon hat sich beispielsweise für Massage-Studios, Restaurants, aber auch für Freizeitparks wie dem Phantasialand oder Events als ein digitaler Vermarkter positioniert. Wer hingegen gute Produkte vertreibt und diese in Masse mit stabilen Margen herstellen kann, setzt stattdessen auf Dropshipping. Fulfillment By Amazon ist hier eines der Stichworte, welches seit 2018 aus den digitalen Fachmagazinen kaum noch wegzudenken ist. Darunter wird verstanden, dass ein Händler seine Produkte direkt an Amazon schickt. Dort werden diese gelagert und über die Plattform verkauft. Findet ein Produkt einen Abnehmer, kümmert sich der E-Commerce-Riese um den Versand und das Handling – der Shop-Betreiber büßt für den Service jedoch an Marge ein.
Shop-in-shop Systeme unterstützen beim Umsatz von Ladengeschäften
Durch den Umbau der Deutschen Post und deren Tochter DHL kann beobachtet werden, wie immer mehr klassische Postfilialen schließen. Inzwischen ziehen diese in einer abgespeckten Version in verschiedene andere Shop-Betreiber ein, zum Beispiel einem Schreibwarenladen oder Kiosk. Die Post profitiert von geringeren Kosten für den Betrieb, die Ladenbesitzer haben mehr Laufkundschaft, die ggf. die eigenen Produkte kaufen. Synergien, die auch als Win-Win-Situation gewertet werden können. Auch hier ist der E-Commerce-Riese Amazon wieder involviert. So greifen auch immer mehr Unternehmen mit viel freier Fläche, z. B. Waschsalons oder Tankstellen, auf das Angebot zurück eine angemietete Fläche für Amazon-Locker – die Packstationen von Amazon – gegen ein Entgelt bereitzustellen. Inhaber profitieren hier auch wieder vom Publikumsverkehr und der optimalen Auslastung des verfügbaren Platzes.
Digitale Unternehmen ziehen in die analoge Welt ein
Dass es auch umgekehrt gehen kann, zeigen reine digitale Unternehmen wie Airbnb, die durchaus analog werben. Das Online-Vergleichsportal Check24 ist ebenfalls massiv präsent in der deutschen TV-Landschaft. Die kultigen Werbespots balancieren stets auf einem schmalen Grat zwischen amüsant und nervig. Das Online Casino Betway setzt ebenfalls auf eine Kombination von einem digitalen Angebot und analoger Werbung. So sieht man die Commercials regelmäßig im TV und auch als Sponsor von Werder Bremen sowie Fortuna Düsseldorf sorgt der Anbieter für Aufsehen. Digital kommen zusätzlich noch moderne Online Marketing Konzepte wie SEO zum Einsatz, um sich als Experte zu positionieren. Für die Zuschauer bietet dies ein Gesamtkonzept, in dem sie sich wiederfinden können.
Analog zu Hause, digital ein Hit
Es gibt darüber hinaus auch analoge Unternehmen, die in der digitalen Welt zum Hit avancieren. Fehlen darf hier natürlich nicht Edeka. Dem Supermarkt-Konzern gelang nun schon mehrmals absolut virale Hits wie „Supergeil“ oder dem Weihnachtsclip „#heimkommen“. Mit dem letztgenannten Beispiel prägte der Supermarkt noch ganz nebenher einen Hashtag, der sich wochenlang in den Charts einschlägiger sozialer Medien hielt. Edeka ist aber bei Weitem nicht der einzige analoge Betrieb, der digital so richtig durchstartet. Mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) gibt es einen weiteren Exoten, der einen viralen Hit nach dem anderen startet. Mit „Weil wir dich lieben“ generiert das Unternehmen mal ganz nebenbei noch eine Liebeserklärung an Berlin und dessen Bewohner – sympathischer kann ein Unternehmen in einer schwierigen Marktsituation kaum punkten.
Wie man es hingegen nicht machen sollte, zeigen immer wieder die Konzerne, die mit Shitstorms für Furore sorgen. Von Politikern, die „Werbevideos“ machen über ausgefallene Züge bis hin zu günstigem Fleisch: Die letzten Jahre haben zahllose Fettnäpfchen offenbart. Wohl demjenigen Betrieb, der Digitalisierung nicht nur oberflächlich auf Social Media lebt, sondern die entsprechenden Prinzipien auch aktiv einsetzt. Die Bemühungen werden sich hier zweifelsohne bemerkbar machen – und zwar nicht nur im Marketing, sondern im gesamten Geschäftsmodell.
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