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Wie Wearables Webdesign verändern werden

Durch die stark steigenden Smartphone-Nutzer sind die Webmaster gezwungen, ihre Webseiten neu zu gestalten und für alle Bildschirmgrößen zugänglich zu machen. Das war bis jetzt auch noch nicht sonderlich schwer, da die kleinsten Bildschirme immerhin noch genug Platz hatten. Doch das wird sich in den nächsten Jahren durch neue Geräte schnell ändern und Webdesigner vor neue Herausforderungen stellen.

Kunden werden zunehmend den Wunsch äußern, von verschiedenen Plattformen auf ihre Website zuzugreifen, nicht nur über Desktop und Smartphone. Gemeint sind Wearables, diverse kleine tragbare Geräte in allen erdenklichen Größen und Formen. Deshalb stellt sich die Frage: Wie werden Wearables Webdesign verändern und auf was muss man sich als Webdesigner und Nutzer einstellen?

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Was sind Wearables?

Wearables sind Anziehsachen oder Accessoires und sind somit Teil des Körpers und immer beim Nutzer. Momentan sind besonders Wearables beliebt, die für die Fitness zuständig sind. Fitness-Armbänder beispielsweise helfen Dir immer den Überblick über deine sportlichen Aktivitäten zu haben. Aber auch die so genannten Smartwatches erobern momentan den Markt und werden immer beliebter bei den Nutzern. Eine davon ist die moto 360 von Motorola, die einen runden Bildschirm besitzt:

Und was hat das jetzt mit Webdesign zu tun?

Wearables und Webdesign

Wearables werden kommen und sie werden genauso massenhaft auftreten wie Smartphones, wenn nicht sogar mehr. Und sie werden mit Sicherheit auch dazu benutzt, ins Internet zu gehen. Nicht um im Internet zu surfen, sondern um kurz und schnell Informationen abzurufen.

Deshalb bist Du als Webdesigner gefragt Deine Websites für den Nutzer anzupassen. Noch nicht jetzt, aber schon bald. Dein Job wird es sein, allen unnötigen Schnick Schnack von der Website zu entfernen und nur die Kerninformationen für den Nutzer da zulassen. Das hört sich jetzt erstmal komisch an – eine komplexe Website für einen Bildschirm, der so winzig ist, aber das dachte man zur Beginn der Smartphone-Ära ja auch.

Wie designt man für Wearables?

1. Responsive Design

Wenn ich mit meinen Smartphone durchs Internet surfe, entdecke ich eine Vielzahl von Webseiten, die immer noch kein responsives Design haben. Und das, obwohl wir 2014 haben und es schon seit mehreren Jahren Smartphones gibt. Laut einer in diesem Jahr durchgeführten Studie, waren nur 3% der Fortune-1000-Websites mobilfreundlich.

2. Informationen sind das wichtigste

Anwender, die Wearables benutzen, wollen ihre Informationen möglichst sofort und mit wenig Aufwand beziehen. Deshalb sollte das Webdesign den Zugriff des Benutzers auf Informationen nicht in der Quere kommen.

Versetze Dich doch einmal in die Perspektive eines Nutzers. Was sucht er? Versuche nicht für das Design der Website, sondern für den Nutzer zu designen. Stelle Dir die Frage, was für den Anwender am wichtigsten ist und lass die Antwort in das Design einfließen.

3. Interaktivität durch Gesten

Sprachnavigation ist ein weiteres interaktives Element in der Wearable-Technologie. Wenn Du jedoch nicht sprechen möchtest, kannst Du einfach Deinen Kopf , Hand oder möglicherweise nur Deinen Finger bewegen, um zu navigieren. Momentan kommen Gesten auf Webseiten jedoch noch kaum vor. Abgesehen vom Scrollen durch das Wischen über das Display werden Gesten nur in nativen Apps verwendet.

Allerdings kann man weiteren Raum sparen, dass sich Gesten auch im Web durchsetzen könnten. Beispielsweise könnte man Menüs per Wischen vom Bildschirmrand nach innen erreichen. Zudem ermöglicht der Touch-Bildschirm die Einbindung von mehreren Fingern. So wäre es recht leicht, ein schnelles Scrollen mit mehreren Fingern einzubauen. Aber auch das lange Drücken eines Buttons oder Links lässt weitere Möglichkeiten zu. Oder auch der klassische Doppelklick könnte natürlich bei Wearables verwendet werden.

4. Minimalismus und Whitespace

Minimalismus sieht nicht nur toll aus, sondern hilft dem Nutzer auch die passenden Informationen zu bekommen, da sie nicht abgelenkt werden. Das heißt jedoch nicht, dass man komplett ohne Designelemente arbeiten soll, aber die Übersichtlichkeit sollte stets am wichtigsten sein.

Häufig versuchen Webdesigner durch mehrfach eingesetzte Stilelemente zu beeindrucken. Die anspruchsvollere Arbeit besteht jedoch darin, ein ruhiges Design zu kreieren, das die Inhalte im Mittelpunkt stellt.

Whitespace hilft dem Design noch mehr Übersichtlichkeit zu verleihen, allerdings sollte man es nicht zu übertreiben, da es bekanntlich viel Platz beansprucht.

5. Schrift vergrößern

Nutzer von Wearables wollen nicht viel Text lesen sondern gewünschte Informationen augenblicklich erhalten. Deshalb sollte man von dem üblichen kleinen Text absehen und auf große aussagekräftige Texte setzten. Google hat diesen Trend mit Android Wear und Google Glass gut umgesetzt und gezeigt, wie man viele Informationen auf wenig Platz unterbringt.

Google zeigt mit Android Wear, wie man viele Informationen auf wenig Platz unterbringt.

6. Buttons sollten groß sein

Auch wenn moderne Touchscreens sehr präzise sind, sollten Buttons immer mindestens die Größe von Fingerkuppen haben. Ansonsten wird es für den Nutzer schwierig, den Button zu treffen und er könnte folglich schnell verärgert sein. Auf Pop-ups sollte man außerdem verzichten, da alleine der Schließen-Button viel Platz benötigt und nur wenige Informationen gezeigt werden können.

Fazit

Wearables sind noch in den Startlöchern, trotzdem sollte man bereit sein, wenn sie kommen und mit minimalistischen und klarem Design überzeugen.

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Tim Lenzmeier
Tim Lenzmeier

Hallo, ich bin Tim, Blogger bei Pixel Prinzip. Ich liebe Design und schreibe gerne über Wordpress, Typografie und Webdesign.

3 Antworten auf "Wie Wearables Webdesign verändern werden"
  • Avatar

    Im Prinzip ist es eine gute Idee sich schon mal Gedanken über die Veränderungen zu diesem Thema zu machen. Aber wenn ich angucke wie wenig Seiten schon im Responsive für Smartphones optimiert sind, dann bin ich nicht sicher ob sich die Leute jetzt schon Gedanken zur Optimierung für Wearables machen.

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    Sehr schöner Artikel, vielen Dank dafür! Da merkt man mal wieder wie schnelllebig die Entwicklung im WWW ist. Vorbildliche Seitenbetreiber stellen ihre Website nun auf responsive um oder haben das schon und jetzt muss schon für die noch kleineren Devices vorgearbeitet werden.

    Laut Google ist die Responsivität einer Webseite jetzt ja sogar Rankingfaktor!

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    Ein weiter Vorausblick ;) Nur was ich mich frage, ist, ob sich sowas tatsächlich durchsetzen wird. Es hat zwar grundsätzlich jeder eine Uhr, aber möchte man darauf wirklich Inofrmationen lesen, und mit lesen meine ich, ganze Texte? Selbst bei einem Smartphone kann es schnell mal grenzwertig werden, wenn man mal mehr als 2-3 Absätze lesen soll. Hinzu kommt, dass, bis es soweit ist mit Wearables auch die Nutzeranzahl von Smartphones noch weiter steigen wird und dann muss jeder für sich klären, ob er zusätzlich zum Smartphone halt noch so eine Smartwatch unbedingt braucht.

    Insofern kann man das sicherlich kritisch betrachten. Bei jeder Technikspielerei ergibt sich die Problematik, nur weil es sie gibt, muss das nicht immer sinnvoll sein.

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