Im Juni dieses Jahres hat Adobe die neue Version von Photoshop „Creative Cloud 2014“ gelauncht. Vor kurzem wurde das erste Update präsentiert, das vor allem Verbesserungen im 3D-Bereich mit sich bringt. Adobe hat erfolgreich den Umbruch auf das Abonnementsystem mit kontinuierlicher Entwicklung ohne Major-Updates geschafft und ist mit rund 2,4 Millionen Abonnenten weltweit Marktführer. Im folgenden Artikel werden die wichtigsten Neuerungen vorgestellt.
Fokus-Maske
Die erste neue Funktion versteckt sich hinter dem Namen „Fokus-Maske“ und wird vor allem Fotografen und Bildbearbeiter ansprechen. Das Programm erkennt scharfe Teile des Bildes automatisch und wählt diese aus. Das ist vor allem bei Porträts und Produktaufnahmen von Vorteil.
Verwendung von Typekit-Schriften
Der Nutzer hat ab CC 2014 die Möglichkeit alle gewünschten Schriften aus Typekit mit dem Desktop zu synchronisieren und kann dann über das Schriften-Menü in Photoshop darauf zugreifen. Außerdem kann Photoshop fehlende Schriften direkt im Dokument ersetzen. Praktisch und schnell ist auch die Option in der Schriftleiste, der Textwerkzeug-Leiste oder im Zeichenbedienfeld Schriften suchen zu können. Dass die Typekit-Schriften ohne Aufpreis integriert wurden, wird viele User zusätzlich erfreuen.
Intelligente Hilfslinien
Im Webdesign oder für Flyer etc. ist das neue Feature „Intelligente Hilfslinien“ sehr vorteilhaft. Diese ermöglichen die exakte Ausrichtung mehrerer Objekte auf der Arbeitsfläche und geben sogar die Abstände als Pixelwerte an, sodass der Inhalt präzise angeordnet werden kann. Zusätzlich kann der Abstand zum Rand der Arbeitsfläche angezeigt werden.
Inhaltsbasierte Funktionen mit Farbmischung
Version 2014 von Photoshop CC soll das Korrigieren von Bildern und das Entfernen unerwünschter Elemente stark vereinfachen. Die folgenden inhaltsbasierten Funktionen umfassen jetzt die Farbmischung:
- Inhaltsbasierte Füllung
- Inhaltsbasiertes Ausbessern
- Inhaltsbasiertes Verschieben
- Inhaltsbasierte Erweiterung
Diese Detailverbesserung erlaubt weichere Übergänge und verschönert Farbverläufe, ohne per Hand korrigieren zu müssen.
Bewegungseffekte in der Weichzeichnergalerie
Zu den bekannten Optionen der Weichzeichnergalerie Iris-Weichzeichnung und Feld-Weichzeichnung gibt es nun zwei Weitere. Zum einen die Pfad-Weichzeichnung, früher Radialer Weichzeichner, die zum Beispiel einen Hund mit dem Schwanz wedeln lässt oder den Keramiktopf eines Töpfers in Schwung bringt, und die Kreisförmige-Weichzeichnung, die unter anderem Uhren oder Räder zum Drehen bringt. Bei Letzterer kann der Nutzer um einen oder mehrere Punkte drehen. Mit diesen Weichzeichnungsfiltern können komplexe Bewegungsstrukturen erzeugt werden.
Smart-Objekte verknüpfen
Ab der neuen Version unterscheidet Photoshop zwischen dem Verlinken und dem Einbetten von Smart-Objekten. Während die Originaldateien von eingebetteten Smart-Objekten gelöscht werden, wird bei verlinkten Smart-Objekten die Originaldatei gespeichert. Der Sinn dahinter ist schnell erklärt: Ändert man die Quelldatei, so ändern sich auch alle verknüpften Objekte. Das ist äußerst hilfreich, wenn ein Logo auf verschiedenen Flyern, Plakaten und Visitenkarten gleich aussehen soll, oder wenn man mit mehreren Designern zusammenarbeitet. Außerdem ist es möglich, ein eingebettetes Objekt in ein Verlinktes zu konvertieren.
Ebenenkompositionen in Smart-Objekten
Sichtbarkeit, Position und Aussehen einzelner Ebenen können direkt in einer Ebenenkomposition verändert und dann synchronisiert werden. Das spart enorm viel Zeit.
Ein Beispiel:
Ein Dokument enthält Ebenenkompositionen und ist als Smartobjekt in ein anderes Dokument eingefügt worden. Wenn jetzt das Smartobjekt ausgewählt wird, hat man Zugriff auf die Komposition der Quelldatei und kann den Status direkt auf der Ebene ändern.
Weitere Neuerungen
- Photoshop Generator: Bildelemente, die von bestimmten Ebenen oder Ebenen-Gruppen generiert worden sind, können in einem Unterordner des Elementeordners gespeichert werden.
- Adobe Camera Raw 8: Hier verspricht Adobe mehr Präzision bei der Reparatur von Bildern, Korrektur perspektivischer Verzerrungen und Vignettierung.
- Experimentelle Funktion: Möglichkeit neue Features vor der offiziellen Veröffentlichung auszuprobieren.
Erweiterte Optionen für 3D-Druck
Das Dialogfeld „Druckvorschau“ zeigt jetzt an, welche Oberflächen repariert wurden. Zusätzlich gibt es eine neues Rendermodul für das Dialogfeld „Druckvorschau“, das eine präzisere Vorschau mit realistischer Beleuchtung ermöglicht. Das neue Rendermodul verbessert das Raytracing des 3D-Objekts.
3D-Druck in 2014.1
Durch das Update wurde die Liste der unterstützten 3D-Drucker und Druckdienstleister vergrößert und außerdem die Unterstützung für 3D-Dateiformate, darunter auch VRML, U3D, PLY und IGES, erweitert. Die 3D-Druckoptionen ermöglichen es jetzt auch, mehrere 3D-Objekte auf derselben Druckplatte zu drucken.
3D-Bildbearbeitung
Ab jetzt wird beim Importieren die Struktur der Meshs und der Gruppen während des Import– und Exportvorgangs beibehalten. Außerdem umfasst das Update Verbesserungen am Dialogfeld „Textureigenschaften“. Es können Namen der Textur direkt im Dialogfeld geändert werden und das Dialogfeld wurde um eine Option erweitert: Auf übereinstimmende Texturen anwenden. Mit dieser Option kann man die aktuellen UV-Einstellungen auf ähnliche Strukturen anwenden.
3D-Bildbearbeitung in 2014.1
Desweiteren wurden mit dem Update einige neue Malwerkzeuge in Photoshop integriert, die das Zeichnen schneller und einfacher gestalten sollen. Außerdem wurden einige Neuerungen am 3D-Workflow vorgenommen.
Fazit
Wie schon oben beschrieben, hat Adobe auf ein Abonnement umgestellt, sodass sich die Frage, ob man sich das Update holt oder nicht, erübrigt. Die Neuerungen per se sind nicht revolutionär, aber alle durchdacht und sinnvoll, vor allem die intelligenten Hilfslinien und die Typekit-Schriften erhielten von den Testern ein besonders positives Feedback.
Spielraum hat Adobe noch bei der Unterstützung von Android-Devices. Bisher unterstützt Photoshop nur iOS und hat hierfür sogar eigene Hardware, einen Stift und ein Lineal für iPad, herausgebracht. Leider ist es unmöglich, in einem einzigen Blogartikel alle Verbesserungen zu erklären. Deswegen findet Ihr hier zusätzlich zur oben erwähnten Anleitung noch einen Vergleich der Versionen.
Das offizielle Video gibt es übrigens hier:
Danke für die ausführliche Erläuterung der neuen Möglichkeiten mit Photoshop. Ich persönlich arbeite sehr gern damit und freue mich über diesen Beitrag. Da muss ich nicht ewig ausprobieren, sondern kann dank der Erklärungen gleich loslegen.
Super ausführlicher Bericht. Danke.
Zur Zeit werde ich noch mit Adobe-Mails zugespammt, konnte mich aber noch nicht dazu entschließen.
Die Fokus-Funktion gefällt mir sehr und auch der Weichzeichner. Auf anderes könnte ich verzichten, nutze aber bisher auch noch nicht alle Möglichkeiten.
Schöne Grüße
Birgit
Sehr guter Beitrag. Danke
Ein sehr hilfreicher Beitrag! Ich tue mich immer etwas schwer mit neuen Funktionen. Dank deinen Ausführungen traue ich mich nun aber auch daran, die neuen Sachen mal auszuprobieren.