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Microsoft kauft Skype für 8,5 Milliarden Dollar

Microsoft greift tief in die Tasche und kauft den populären Online-Telefonkonzern Skype für 8,5 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden EURO). Diese Übernahme ist die bisher Größte in der 36 jährigen Firmengeschichte des Windows-Herstellers.

Microsoft verspricht sich durch Skype, mit den erfolgreichen Internet-Giganten Apple und Google mithalten zu können.  Microsoft wird bestehende Produkte mit Skype ausrüsten. Darunter die Spielekonsole Xbox, das Smartphone-Betriebssystem Windows Phon und unter anderem das E-Mail-Programm Outlook.

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Der unglaublich hohe Kaufpreis ist strategisch begründet. Skype passt offenbar in Microsofts langfristige Geschäftsstrategie. Microsoft sucht mit der Übernahme den Einstieg in den Kommunikationsmarkt und das wachsende Geschäft mit Voice-over IP. Diese ersetzt immer mehr die Sprachtelefonie. Hier könnten in Zukunft Gewinne zu machen sein.

Durch Skype wieder wettbewerbsfähig

Bisher hatte Microsoft jedoch keine glückliche Hand, was den Kauf von Internet-Firmen angeht: Der gescheiterte, milliardenteure Kauf von Yahoo wäre für Microsoft fast ein riesen Fehlschlag geworden, denn Yahoo verlor danach immer weiter an Wert.

In Zukunft werden also mit Skype auch Videokonferenzen am Fernseher per XBox und Kinect möglich sein. Videotelefonate auf dem Handy macht Skype ebenso möglich. Damit hat sich Microsoft eine Alternative zu Facetime von Apple geschaffen, das kostenlose Videotelefonate mit den aktuellen iPhones ermöglicht.

Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärte:

„Skype ist ein phantastisches Angebot, das von Millionen Leuten weltweit geschätzt wird. Zusammen werden wir die Zukunft der Echtzeit-Kommunikation schaffen, so dass jeder ganz leicht mit seiner Familie, Freunden, Kunden und Kollegen überall auf der Welt in Verbindung bleiben kann.“

Microsoft verdankt bislang den Großteil seines Gewinns dem Betriebssystem Windows und den Office-Programmen. Zur Office-Sparte zählt auch das Produkt Lync. Lync kombiniert das E-Mail, Instant Messaging und Internettelefonie. Skype könnte an dieser Stelle integriert werden.

Microsoft schießt  Facebook und Google ins aus

Der Online-Auktionsspezialist Ebay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar von den Gründern übernommen und sich 2009 für 1,9 Milliarden Dollar von der Mehrheit daran getrennt. Der Internettelefonie-Dienst passte doch nicht so gut zum Geschäft der Handelsplattform wie erwartet. Ebay behielt aber einen Anteil von 30 Prozent, der jetzt doch noch viel Geld bringen könnte. In der Vergangenheit hatten schon Google und Facebook Interesse an Skype gezeigt. Microsoft schießt  Facebook und Google jedoch mit 8,5 Milliarden Dollar ins aus.

Skype hatte im vergangenen August einen Börsengang angekündigt, aber nie einen genauen Zeitpunkt genannt. Dem „Wall Street Journal“ zufolge sollte die Aktienplatzierung eine Milliarde Dollar einbringen. In der Vergangenheit habe das Unternehmen sich aber bereits für 5 bis 6 Milliarden Dollar zum Kauf angeboten.

Skype mit 860 Millionen Dollar Jahresumsatz

Skype hat nach eigenen Angaben mehr als 660 Millionen registrierte Nutzer weltweit. In Microsofts Mitteilung ist allerdings nur von 170 Millionen Nutzern die Rede, die Skype untereinander verbinde – offensichtlich wurden dabei nur die aktiven Kunden berücksichtigt. Das Unternehmen vermittelt Telefongespräche über das Internet, die für die Gesprächsteilnehmer kostenlos oder mit nur geringen Gebühren verbunden sind. Skype-Nutzer können auch für wenig Geld Festnetzanschlüsse und Mobiltelefone anrufen. Von derzeit 660 Millionen registrierten Nutzern weltweit, zahlen nur 8,1 Millionen Sykpe-Kunden für Service-Angebote des Unternehmens. 2010 verbuchte der Konzern einen Umsatz von 860 Millionen Dollar.

Microsoft durchlebt eine jahrelange Durststrecke

Microsoft, dessen größtes Geschäft nach wie vor das Betriebssystem Windows und die Office-Büroprogramme sind, versucht schon seit Jahren, mit Milliarden-Investitionen inovative Geschäftsbereiche zu erschließen, mit mangelndem Erfolg. Aktuell setzt Microsoft auf das sogenannte Cloud Computing – die Bereitstellung von Software und Daten aus dem Internet.

Nach einer jahrelangen Durststrecke läuft auch das Spiele-Geschäft mit der Xbox-Konsole, die Microsoft als Unterhaltungs- und Kommunikationszentrale im Wohnzimmer etablieren will. Mit Microsofts Suchmaschine Bing gelang es im Zusammenspiel mit Yahoo dem Marktführer Google ein eher unbedeutenden Marktanteil abzugewinnen – das Geschäft von Microsoft steckt weiter  in den roten Zahlen.

Branchengrößen wie Microsoft haben im Online Business Ertragsprobleme.

Bei den derzeit boomenden Smartphones war Microsoft einer der Pioniere – wurde zuletzt jedoch von Apple mit seinem iPhone und dem Google-Betriebssystem Android abgehängt. Eine Partnerschaft mit dem ebenfalls schwächelnden Handy-Weltmarktführer Nokia soll die Wende bringen. Erste Nokia-Handys mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone dürften allerdings erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen.

Microsoft versucht derzeit, stärker im Internetgeschäft Fuß zu fassen. Dabei ist die Übernahme von Skype ein sehr wichtiger Schritt. Mithilfe der VoIP-Technik (Voice over IP) von Skype könnte Microsoft auch sein hinkendes Mobilfunkgeschäft stärken.

Skype

Skype wurde im Jahr 2003 von dem schwedischen Unternehmer Niklas Zennström und dem dänischen Unternehmer Janus Friis gegründet. Skype ist eine kostenlose VoIP-Software mit Instant-Messaging-Funktion, Dateiübertragung und Videotelefonie, die ein proprietäres Protokoll verwendet.

Sie ermöglicht das kostenlose Telefonieren zwischen Skype-Kunden via Internet sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und zu Mobiltelefonen (SkypeOut). Internettelefonate mit Kunden anderer Anbieter sind nicht möglich. Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht es, auch Anrufe aus dem herkömmlichen Telefonnetz entgegenzunehmen; solche Online-Nummern lassen sich für 25 Länder kaufen, ohne zwar physisch in diesen Ländern anwesend zu sein, jedoch rechtlich meist notwendigerweise einen Wohnsitz dort zu haben (bspw. Deutschland). In der aktuellen Version für Windows und Mac sind Konferenzschaltungen mit bis zu 25 Gesprächsteilnehmern möglich.

Quellen:
  • de.wikipedia.org
  • www.tagesschau.de
  • www.landeszeitung.de
  • www.bild.de

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Eine Antwort auf "Microsoft kauft Skype für 8,5 Milliarden Dollar"
  • Avatar

    Die Mobilfunkanbieter sind im Begriff den Kampf um die Telefonie gegen das Internet an und für sich, zu verlieren. Mit Apple auf der einen Seite via Facetime und MS mit Skype werden die Hürden also nur noch ein wenig höher gezogen, die diese Unternehmen ohnehin schon trennen. In einigen Jahren telefoniert vermutlich kein Mensch mehr übers „Telefonnetz“.

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